Carologistics verteidigen den Meistertitel bei den German Open
In einem spannenden Finale verteidigte das Team Carologistics den Meistertitel bei den German Open in der RoboCup Logistics League.
Das Team Carologistics, das sich aus wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden der Cybernetics Lab IMA & IfU, dem Lehr- und Forschungsgebiets Wissensbasierte Systeme (beide RWTH Aachen University) und des MASCOR Instituts (FH Aachen, University of Applied Sciences) zusammensetzt, konnte den Titel des Deutschen Meisters bei der RoboCup Logistics League zum vierten Mal nach Aachen holen. Die German Open fanden vom 25. bis 29. April in den Magdeburger Messehallen statt.
Nach einer spannenden ersten Phase konnten die Carologistics mit 106 zu 105 Punkten, mit einem Punkt Vorsprung gegenüber den Zweitplatzierten, als Rangerster in die Playoffphase starten, in der sie sich einen Platz im Finale gegen das Team GRIPS der TU Graz sicherten.
Im Finale gegen GRIPS, dem Vizeweltmeister des letztjährigen RoboCups, musste das Spiel das erste Mal in der Geschichte der RoboCup Logistics League in die Verlängerung gehen, da beide Teams am Ende des Finalspiels Gleichstand hatten und damit das Spiel um 5 Minuten verlängert wurde. Die Carologistics gingen dann mit zwei Punkten in Führung und behielten diese bis zum Ende. Sie hätten Ihren Vorsprung sogar fast noch ausbauen können, jedoch - wie bei der Weltmeisterschaft in Japan - wurde die Punkte bringende Aktion erst eine Sekunde nach dem Ende der Spielzeit beendet und somit blieb es bei einer denkbar knappen Führung der Carologistics.
Die RoboCup Logistics League zeichnet besonders dadurch aus, dass hier auf einem 14 mal 8 Meter großen Spielfeld im Kleinen gezeigt wird, was in den nächsten Jahren in sogenannten "Smart Factories" im Industrie 4.0 Kontext aus intralogistischer Sicht möglich ist. So müssen die Roboter eines jeden Teams das Spielfeld erkunden und zurückmelden an welcher Position welche Maschine steht. Somit finden die Roboter selbst die besten Verbindungen zwischen einzelnen Maschinen. Ist diese erste Phase (Exploration) abgeschlossen, geht es in der anschließenden Produktionsphase darum, individuelle Produkte der Losgröße 1 zu fertigen, d.h. es werden den Robotern Zeitfenster für Aufträge zu Produkten mitgeteilt, von denen das Kollektiv von Robotern entscheidet, wann und wie es welche Bestellung produziert. Dabei muss der Produktionsprozess in seine einzelnen Bestandteile und gegenseitigen Abhängigkeiten zerlegt werden. Daraus ergeben sich Aufgaben mit zeitlichen Abhängigkeiten, die die Roboter unter sich aufteilen müssen.
Für die RoboCup-Weltmeisterschaften Mitte Juni in Montreal, Kanada wird das Team in den nächsten Wochen verstärkt an ihrem Greifsystem arbeiten, um robuster die Werkstücke autonom greifen zu können und damit dann den vollen Nutzen aus dem Agentensystem schöpfen zu können.