Graduiertenkolleg UnRAVeL
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Das Graduiertenkolleg wird im neuesten YouTube-Video der RWTH-Videoserie „Erklär’s mir“ unter die Lupe genommen, die verschiedene Projekte und Institutionen der RWTH Aachen auf anschauliche Weise erläutert.
Unsicherheit wird in der Informatik immer allgegenwärtiger. Sie ist für Big Data ebenso wichtig wie auf der Ebene von Ereignissen und Steuerung. Anwendungen verarbeiten große Datenmengen von oft unzuverlässigen Quellen wie verrauschten Sensoren oder nicht vertrauenswürdigen Webseiten. Daten können kontinuierlichen Veränderungen unterworfen sein, in unterschiedlichen Formaten vorliegen und sind häufig unvollständig. Systeme müssen mit schwer vorhersagbaren und manchmal feindseligen Umgebungen umgehen können.
Eine weitere unumgängliche Art von Ungewissheit hat ihren Ursprung in Abstraktionen in Systemmodellen. Probabilistische Modellierung und Randomisierung sind Schlüsseltechniken im Umgang mit Ungewissheit. Reale Modelle in der Planung profitieren von probabilistischen Programmen. In der Sicherheitsforschung werden feindselige Umgebungen oft als probabilistische Angreifermodelliert. Probabilistische Datenbanken ermöglichenden Umgang mit Ungewissheit in Daten. In der Systemverifikation hat sich die probabilistische Model Checking als Schlüsseltechnik zur Korrektheitsprüfung und Leistungsanalyse etabliert. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in der Logik und Spieltheorie ab. Die Verbreitung von Ungewissheit verlangt nach wesentlichen Fortschritten in der probabilistischen Modellierung.
Das Ziel des interdisziplinären GKs UnRAVeL ist es, die probabilistische Modellierung und Analyse von Ungewissheit durch die Entwicklung neuer Theorien, Algorithmen und Verifikationstechniken signifikant voranzutreiben und auf zentrale Probleme in den Bereichen Sicherheit (probabilistische Protokolle), Planung (Robotik, Eisenbahnwesen), sowie Betriebssicherheit und Leistungsanalyse (Eisenbahnwesen) anzuwenden. Hierzu bilden theoretische Informatikerinnen und Informatiker aus den Gebieten computerunterstützte Verifikation, Logik und Spieltheorie, Algorithmen und Komplexität zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Betriebswirtschaftslehre (Robuste Optimierung), der angewandten Informatik (Robotik und Sicherheit) und dem Eisenbahnwesen den Kern des GKs.
Das Ziel des Qualifikations- und Betreuungskonzepts des GKs ist es, eine optimale Forschungsumgebung für die Doktorandinnen und Doktoranden zu schaffen. Sie werden von je zwei Betreuern angeleitet, deren Rechte und Pflichten in einer Betreuungsvereinbarung festgehalten werden. Das Curriculum besteht aus zweiwöchentlichen Forschungsseminaren, Sozialkompentenzkursen, Lesekreisen, jährlichen Workshops, einer Sommerschule im ersten Doktorandenjahr sowie (Gast-)Vorlesungen.